Wer die Wahl hat ...
Sofort umsetzbarer psychologischer Mini-Trick für mehr Motivation!
Eines der stärksten menschlichen Grundbedürfnisse ist das nach Autonomie – das gute Gefühl, selbst entscheiden zu können. Das Gegenteil davon sind strikte Anweisungen ohne Wahlmöglichkeit. Sie engen das Gefühl von Freiheit ein und können unbewusst Widerstand hervorrufen. Warum? Weil Menschen, wenn sie sich fremdbestimmt fühlen, oft versuchen, Kontrolle zurückzugewinnen – sei es durch Verzögerung, Diskussionen oder innere Kündigung.
Umgekehrt führt gelebte Autonomie zu mehr Motivation, Zufriedenheit und Engagement. Menschen stehen stärker hinter einer Aufgabe, wenn sie das Gefühl haben, mitgestalten zu können. Es gibt ihnen das Empfinden, ihr Leben und ihre Arbeit aktiv beeinflussen zu können – eine wichtige Basis für intrinsische Motivation.
Autonomie in der Führung – kleine Veränderung, große Wirkung
Autonomie in der Führung bedeutet nicht, dass Mitarbeitende entscheiden, ob sie eine Aufgabe erledigen – sondern wie sie es tun. Die Art der Kommunikation kann dabei einen gewaltigen Unterschied machen.
Ein paar Beispiele aus dem Arbeitsalltag:
❌ „Erstelle bitte bis Freitag den Quartalsbericht.“
✅ „Möchtest du den Quartalsbericht allein erstellen oder sollen wir uns vorher kurz abstimmen, um offene Fragen zu klären?“
❌ „Zeig der neuen Kollegin bitte, wie unser System funktioniert.“
✅ „Möchtest du der neuen Kollegin das System direkt zeigen oder lieber erst eine kurze Anleitung für sie zusammenstellen?“
❌ „Du übernimmst die Präsentation nächste Woche.“
✅ „Möchtest du die Präsentation allein halten oder soll jemand dich dabei unterstützen?“
Das Ziel bleibt gleich, aber die Art der Kommunikation macht den Unterschied. Durch die Wahlmöglichkeiten fühlt sich die Person einbezogen, wertgeschätzt und hat ein Gefühl von Kontrolle über ihre Arbeit.
Zu viele Optionen können lähmen
Vielleicht hast du es schon einmal erlebt: Du sitzt in einem Restaurant und bekommst eine Speisekarte, die eher einem Roman gleicht. Anstatt sich frei und selbstbestimmt zu fühlen, wird die Entscheidung plötzlich anstrengend. Das nennt sich Entscheidungsparadoxon: Zu viele Optionen können überwältigen und zu Unsicherheit oder Entscheidungsmüdigkeit führen.
Genau das passiert auch im Job:
- Zu viele Wahlmöglichkeiten („Welche von diesen fünf Methoden möchtest du nutzen?“) können Mitarbeitende überfordern.
- Zu wenig Struktur führt dazu, dass sich Menschen unsicher fühlen.
Die Kunst liegt darin, gezielt Wahlmöglichkeiten einzubauen, ohne Unklarheit zu erzeugen. Eine gute Balance aus Autonomie und Führung ist hier der Schlüssel.
Autonomie fördern – nicht nur im Job
Dieses Prinzip lässt sich überall anwenden – auch im Privatleben. Besonders bei Kindern zeigt sich, wie stark das Autonomie-Bedürfnis ausgeprägt ist:
🧒 „Möchtest du den Müll vor dem Film oder in der ersten Pause rausbringen?“
🧒 „Magst du dein Zimmer zuerst aufräumen oder erst die Hausaufgaben machen?“
Anstatt auf Widerstand zu stoßen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich kooperativ verhalten – weil sie sich ein Stück weit selbst für die Aufgabe entschieden haben.
Probiere es aus!
Ob im Job, in der Familie oder im Freundeskreis – wenn du das Engagement und die Motivation anderer fördern möchtest, integriere kleine Wahlmöglichkeiten in deine Kommunikation. Der Effekt ist oft verblüffend.
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in die psychologischen Grundbedürfnisse inspiriert dich, deine Kommunikation bewusster zu gestalten. Viel Erfolg beim Ausprobieren! 😊
Möchtest Du Dir lieber selbständig kommunikative Fähigkeiten aneignen oder würde Dir Unterstützung helfen, schneller zum Ziel zu kommen?
Du hast die Wahl 😊
