So triffst du bessere Entscheidungen!

Über Ängste, Denkfehler und Lösungsansätze

Entscheidungen zu treffen, fällt vielen Menschen schwer. Als Führungskraft erwartet man jedoch von dir, das du nicht nur „überhaupt“ Entscheidungen triffst, sondern auch möglichst gute Entscheidungen. Lass uns zunächst einen Blick auf die mit Entscheidungen verbundenen Ängste werfen.

Gründe für Ängste

Die Gründe für Ängste sind vielschichtig, häufig kristallisiert sich aber die Angst vor falschen Entscheidungen heraus. Menschen – und kulturell bedingt wir Deutschen auf jeden Fall – mögen Planbarkeit, Sicherheit und Stabilität und sind risikoavers. Es widerstrebt uns, eine einmal getroffene Entscheidung zu korrigieren und zugeben zu müssen, das wir uns „geirrt haben“, zumal Fehl-Entscheidungen häufig (zumindest kurzfristig) finanzielle Konsequenzen hat. Unsere heutige Welt zeigt sich aber komplex, unvorhersehbar und in ständigem Wandel. Die Geschwindigkeit, mit der sich Veränderungen ergeben ist exorbitant gestiegen und macht langfristiges Planen und damit die Entscheidungsfindung schwer. 

Wie in aller Welt soll man unter diesem Umständen noch richtige Entscheidungen treffen? „Ganz einfach“ …

Verändere deine Einstellung zu Entscheidungen

  1. Freunde Dich damit an, das Entscheidungen, die du heute triffst möglicherweise bald wieder angepaßt werden müssen. Die Langfristigkeit darf andere Maßstäbe annehmen. Und das ist gut so, denn die Flexibilität und Anpassung an Markt- und Kundenbedürfnisse ist Kern für das Wachstum deines Unternehmens. 
  2. Akzeptiere, das du Fehler machen wirst, denn kein Mensch kann mehr überblicken, wie sich die Welt verändert. Fehlerlosigkeit in Bezug auf Entscheidungen zu erwarten, macht dich steif und bewegungslos. Für die Flexibilität am Markt ist es aber wichtig, das du in Bewegung bleibst.
  3. Entscheidungen gar nicht zu treffen, kann negativere Auswirkungen haben, als eine Entscheidung zu treffen und schnell korrigiert wird.
  4. Hinterfrage kritisch, welches Risiko wirklich mit einer Entscheidung verbunden ist. Kann die Entscheidung rückgängig gemacht bzw.angepasst werden oder nicht? In den meisten Fällen ist es möglich.
  5. Sprich ggf. offen mit deinem Team darüber. Damit sicherst du dir nicht nur ihr Verständnis bei einem möglichen Kurswechsel,sondern auch deren Motivation, den neuen Weg mitzugehen.
  6. Und zu guter letzt: Kein Mensch trifft absichtlich falsche Entscheidungen! 

Schauen wir uns das Thema von der anderen Seite an, also, was du auf jeden Fall beachten solltest, um keine schlechten Entscheidungen zu treffen. Es gibt mehrere Denkfallen, Abkürzungen unseres Gehirns, die uns dazu verleiten, falsche Entscheidungen zu treffen

Denkfallen, die zu schlechteren Entscheidungen führen

  • Confirmation Bias: Wenn wir bereits eine Tendenz gebildet haben, nehmen wir nur noch die Informationen auf, die dieser Tendenz entsprechen. Gleichzeitig ignorieren wir die Infos, die unserer gefühlsmäßigen Entscheidung wiedersprechen. 
    Lösung: Möglichst neutral alle Informationen, insbesondere diejenigen, die gegen unsere Tendenz sprechen, aufnehmen und prüfen bevor eine Entscheidung getroffen wird. 
  • Wir entscheiden häufig eher nach dem kurzfristigen, als dem langfristigen Vorteil. Bsp.: Wir wissen, das Abnehmen ein durchaus längerfristiges Unterfangen mit relativ späten Vorteilen sein kann. Der Genuss eines Stück Kuchens gibt aber sofortige Befriedigung. 
    Lösung: 10/10/10 Regel, die besagt, das du deine Entscheidung auf deren Auswirkungen nach 10 Minuten, nach 10 Monaten und nach 10 Jahren überprüfst. 
  • Das Marketing ist Meister darin, unsere Emotionen zu triggern und damit schnelle Entscheidungen zu provozieren. Impulsive Entscheidungen fokussieren rein auf die aktuelle emotionale Lage und ignorieren rationale Kriterien. 
    Lösung: Bitte nochmal eine Nacht darüber schlafen, Distanz reinbringen und nach einer Abkühlung nochmal draufschauen und sowohl rationale wie auch emotionale Faktoren einbeziehen.
  • Wir glauben, das es nur zwei Entscheidungsoptionen gibt. Häufig gibt es aber sehr viel mehr mögliche Optionen als nur „A“ oder „B“. 
    Lösung: Brainstorming zu weiteren möglichen Optionen mit anderen ggf. neutraleren Personen oder ein Tetralemma mit einem Coach durchführen. Hier bei werden nacheinander „Positionen“ betrachtet, die „das eine“ und „das andere“, „beides“, „keines“ und „nichts von alledem“ betrachten. 
  • Annahme: Nur wenn wir alle Informationen haben, können wir perfekte Entscheidung treffen!? Natürlich ist es deine Aufgabe, alle relevanten Informationen zu sammeln, bevor du eine Entscheidung triffst. Aber glaubst du, das du immer alle Informationen haben wirst? Vermutlich nicht. Studien haben ergeben, das eine höhere Menge an Informationen nicht unbedingt bessere Entscheidungen hervorbringt. 
    Lösung: Kern für gute Entscheidungen ist, das du das Ziel genau kennst, relevante Informationen suchst und diese ggf. nach Wirkungsgrad in eine Reihenfolge bringst, lege die Kriterien für die Entscheidung fest, und überprüfe die Chancen und Risiken jeder Entscheidungsoption. 

Es gibt eine Reihe guter Techniken und Tools, die dabei helfen, möglichst richtige Entscheidungen zu treffen. Diese betrachten sowohl dein Bauchgefühl wie auch die rationale Seite einer Entscheidung. Denn beide sind gleichermaßen wichtig. 

Zum Abschluss noch ein Zitat von Charles de Gaulle, was das Thema Entscheidungen treffen meines Erachtens nach sehr gut auf den Punkt bringt.

Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.

Falls du gerade eine wichtige Entscheidung zu treffen hast, hoffe ich, das dir diese Punkte helfen, einen breiteren Blickwinkel darauf zu werfen. 

Sprich mich gerne an, wenn du Fragen hast. Ich helfe dir gerne.

Alles Gute und viel Erfolg in deiner neuen Rolle!

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