Selbstreflexion – Ein Date mit dir selbst! Teil 1
Wie Selbstreflexion hilft, deine Ziele zu erreichen ...
Hervorragende Führungskräfte sind Meister in der Selbstreflexion. Doch was bedeutet das eigentlich und wie geht man dabei vor? In diesem Blog-Beitrag widmen wir uns diesen Fragestellungen.
Wann hast du zum letzten Mal Selbstreflexion praktiziert? Wie ist es dir gelungen? Konntest du echte Erkenntnisse gewinnen oder bist du in einer Schleife von Grübelei und unbeantworteten Fragen hängen geblieben?
Reflexionsarbeit ist eine der wirkungsvollsten Interventionen im professionellen Coaching, die dir dabei hilft, lösungsorientiert an Fragestellungen in deinem privaten und beruflichen Leben heranzugehen. Wenn du heute noch nicht die Ergebnisse hast, die du dir von der Reflexionsarbeit wünschst, helfe ich dir sehr gerne dabei, das zu ändern!
Wenn dir Reflexionsarbeit noch relativ neu ist, lass uns von vorn starten … Die Profis unter euch brauchen nicht weiter zu lesen!
Was ist Selbstreflexion?
Selbstreflexion ist etwas anderes als Grübelei, denn sie ist lösungsorientiert und ein ganz bewußter Prozess, eine Art Forschungsauftrag zur Erkundung der eigenen inneren Welt. Sie fokussiert sich nicht auf die Probleme, sondern sinnvolle Lösungen und Veränderungen. Man kann sie als die Fähigkeit beschreiben, sich selbst zu hinterfragen und ehrlich auf eigene Gefühle, Denk- und Handlungsweisen zu schauen, um z.B. alternative Blickwinkel und andere Perspektiven zuzulassen, die dann wiederum in Verbesserungen und Zielerreichung resultiert.
Unbewußte Denk- und Handlungsmuster wie z.B. Autofahren laufen (außer bei Fahranfängern) größtenteils automatisch ab. Oder machst du dir jedes Mal wirklich bewußt, wenn du die Kupplung trittst oder den Blinker setzt? Es läuft insofern automatisch als das du keine mentalen Ressourcen verbrauchst, um die Handlung durchzuführen. Im Falle einer plötzlich vereisten Strasse setzt dann (hoffentlich) wieder unser bewußtes Zutun ein, weil uns unsere abgespeicherten Automatismen nicht mehr weiterhelfen. Wir müssen nachdenken und uns konzentrieren, um zur richtigen Zeit und im richtigen Maß zu lenken und zu bremsen. Und das ist anstrengend!
Einige unserer Automatismen sind möglicherweise nicht mehr zielführend, aber um sie zu ändern, müssen wir sie uns bewußt machen.
Merke: Um etwas bearbeiten bzw. verändern zu können, muss es zunächst ins Bewußtsein „gehoben“ werden – und genau das macht Selbstreflexion.
Warum ist Selbstreflexion ohne Unterstützung so schwierig?
Sich ehrlich mit sich selbst auseinanderzusetzen und in diesem Prozess eigene „Schwachstellen“ oder positiv formuliert „Lernfelder“ zu identifizieren fällt den meisten Menschen aus folgenden Gründen schwer:
- Sich selbst kritische Fragen zu stellen und vorbehaltlos auf Lösungen zu blicken, endet nicht selten in Verwirrung und Grübelei. Ein Coach hilft dabei, den Klärungsprozess methodisch und lösungsorientiert zu führen.
- Es ist mental sehr anstrengend und kann dazu führen, daß wir uns diesem Prozess entziehen wollen, ihn also frühzeitig beenden oder gar nicht erst beginnen. Ein Coach hilft dir, „dran zu bleiben“.
- Menschen tendieren dazu, sich selbst und ihr eigenes Verhalten so wie es ist als richtig und gut einzustufen. Zu erkennen, daß es doch nicht so ist, kann am Selbstwertgefühl kratzen. Ein Coach hilft dir, daß diese Negativ-Spirale gar nicht erst entsteht, sondern dein Selbstwert im Prozess gesteigert wird.
Ein Coach kann zusätzlich aus neutraler Sicht blinde Flecken aufdecken und den Veränderungsprozess mit maximaler Wirkung begleiten.
Reflexion funktioniert in allen Situationen
Da es immer um mich und meine Verhaltensweisen geht, macht Selbstreflexion also nicht vor irgendeinem Lebensbereich bzw. Umfeld Halt. Selbstreflexion wird allerdings zumeist in Beziehung mit negativen oder unschönen Situationen gesetzt. Damit verpassen wir einen wichtigen Teil unseres Lernprozesses. Denn gerade als Führungskraft ist es deine Aufgabe, positive Ergebnisse bzw. Situationen ins perfekte Licht zu rücken und mit dem Team zu erarbeiten, warum z.B. ein Projekt so gut gelungen ist. Sich selbst immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, mit welchen großartigen Stärken, einzigartigen Fähigkeiten, Erfolgen und persönlichen Charaktereigenschaften unser virtueller „Power-Rucksack“ gefüllt ist, hilft uns unangenehme Situationen zu meistern. Und je häufiger wir uns unsere Stärken ins Gedächtnis rufen, desto mehr legen wir uns eine Haltung zu, die eine „Can-Do Attitude“ mit entsprechenden positiven Verhaltensweisen hervorbringt.
Aber auch im privaten Leben – im Umgang mit dem Partner oder der Familie – hilft Selbstreflexion, starke Beziehungen aufzubauen und durch alternative Sichtweisen den „Raum der Wahrheit“ zu vergrößern.
Impulse für Selbstreflexion ohne Coach-Unterstützung
Wenn du gerne zukünftig deiner eigenen Selbstreflexion mehr Aufmerksamkeit widmen möchtest, werden dir die folgenden Impulse helfen. Am wirkungsvollsten ist, wenn du dir alles (wirklich alles) aufschreibst, was dir zu den jeweiligen Fragen in den Sinn kommt. Diese Gedanken und Gefühle sind dein Leitfaden für deinen Entwicklungsprozess.
Generelle Reflexion über dich selbst
Suche dir ein ruhiges Plätzchen, nimm dir Zeit und stelle dir die folgenden Fragen. Meist hilft es, dabei die Augen zu schließen, da man weniger abgelenkt ist.
- Wo stehe ich gerade? Wie fühle ich mich damit? Welches Verhalten zeige ich gerade?
- Wo will ich hin? Wie fühle ich mich, wenn ich am Ziel bin? Was tue ich da genau? Was zeichnet meine Handlungen/Verhalten/Denkweisen am Ziel aus?
- Welche Dinge halten mich aktuell davon ab, das ich noch nicht am Ziel bin? Welche Herausforderungen darf ich meistern? Was vermeide ich, zu tun, was getan werden muss? Dieser Schritt braucht viel Ehrlichkeit zu sich selbst!
- Welche meiner Stärken, Fähigkeiten, Eigenschaften, früheren Erfolge helfen mir dabei, meinem Ziel näher zu kommen?
- Wen aus meinem Beziehungsnetzwerk kann ich um Hilfe bitten? Wer hat das z.B. schon erreicht oder hat eine besondere Fähigkeit, die mir nützt?
- Wer kennt mich gut und kann mir helfen, meine „blinden Flecken“ zu erkunden?
Mit deinen Notizen kannst du nun die Schritte hin zu deinem Ziel, also was du konkret tun wirst, planen. Was hast du bis wann umgesetzt? Also ganz klare Action Items für: in 3 Monaten, in 6 Wochen, in 3 Wochen, in 10 Tagen, heute.
Gerade der „Heute-Plan“ ist sehr wichtig, denn er läutet deinen Changep-Prozess ein. Außerdem gibt er dir Mut und Stärke, dein Vorhaben durchzuziehen. Also frage dich: Was kann ich jetzt und heute als ersten Schritt tun?
Die obigen Fragen sind gut geeignet für den selbständigen Einstieg in die Selbstreflexion. Ein Coach würde die Fragen spezifischer und basierend auf deiner konkreten Situation stellen, um ein Maximum an Erkenntnisgewinn und Lösungskompetenz zu stimulieren.
Ich hoffe jedoch sehr, daß du die obigen Fragen in deiner eigenen Welt ausprobieren kannst. Wenn du Schwierigkeiten damit hast oder dir eine professionelle Begleitung wünschst, sprich mich gerne an.
Viel Freude bei dem Erkenntnisgewinn!